Dave Tucker – Cruel And Unusual

»Eigengrau«

Wie ein inneres Rauschen vor dem Einschlafen entfaltet sich Eigengrau in Schichten aus perkussiven Fragmenten, flimmernden Texturen und melancholischem Drone. Dave Tucker baut seinen Klangraum aus Fundstücken, Feldaufnahmen, gesampelten Netzechos und analoger Intuition – alles eigenhändig eingespielt, dekonstruiert und wieder zusammengesetzt. 

Was wie improvisiert klingt, ist in Wahrheit akribisch kuratiert: eine dichte, komplexe Sound-Architektur zwischen Musique Concrète, Industrial Chamber Music und experimentellem Noir-Jazz. Ein auditives Labyrinth – unbequem, aber faszinierend kohärent.

Dave Tucker, London, UK

Multiinstrumentalist, Klangarchitekt, Editier-Besessener. Dave Tucker arbeitet an den Rändern der Wahrnehmbarkeit, dort wo Improvisation auf digitale Skulptur trifft. Seine Stücke beginnen oft chaotisch, als überbordende Sessions mit Drums, Bass, Gitarren, Geigen, Keyboards, Mundharmonika, Elektronik und Feldaufnahmen – doch was daraus entsteht, ist präzise, durchdacht, manchmal brutal, oft wunderschön.

Mit einem Hintergrund in freier Improvisation und experimenteller Rockmusik verfolgt Tucker auf Alben wie »Cold Shoulder« und »Cruel and Unusual« eine radikal persönliche Klangästhetik: kein Genre, kein Stil, nur Dramaturgie. Seine Stücke wirken wie akustische Graphic Novels – düster, episodenhaft, und oft auf verstörende Weise berührend.